Ein Sittengemälde aus den mainfränkischen Provinzen
Lässt sich über ein so sprödes Thema wie die Gebietsreform in Unterfranken, die in den 1970er Jahren die Gemüter erregte, ein Roman schreiben?
Bernd Gehringer wagt es, und da sein Erzähler mit bemerkenswerter Hartnäckigkeit dem Schicksal eines plötzlich spurlos entschwundenen Dorfbürgermeisters nachspürt, findet man sich unvermittelt in einem Regionalkrimi wieder. Allerdings mit dem Unterschied, dass es hier um eine wahre Geschichte geht, was die Sache um so spannender macht.
En passant werden andere authentische Fälle von Verschwundenen, von Mord und Totschlag, von politischen und religiösen Verstrickungen in einer Zahl ausgebreitet, die schier den Atem nimmt.
Die Recherche erstreckt sich auch auf verlorene Zeiten, und so entsteht nach und nach das immer dichtere Bild einer Region. Dabei bleibt trotz aller dunklen Facetten doch immer die Sympathie des Verfassers für Land und Leute (die meisten jedenfalls) spürbar.
Und so haben wir im besten Sinne einen alternativen Heimatroman vor uns.
Alexander Decker
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